• LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang machen sich gemeinsam mit Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer ein Bild von der Lage in Lafnitz 

    Foto: Land Steiermark

  • LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang machen sich ein Bild von der Lage im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld und danken den Einsatzkräften 

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  • KHD-Kommandant ABI Andreas Fuchs, Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer, Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner bei der Pressekonferenz in Hartberg 

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Unwetter - Lagebericht aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld

LH Drexler und LH-Stv. Lang nach Augenschein in den Katastrophengebieten: „Betroffenen möglichst schnell Hilfe leisten“

Graz (9. Juni 2024).- Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang haben sich nach der Lagebesprechung in Deutschfeistritz heute Vormittag (9.6.2024) gemeinsam mit Landesrätin Simone Schmiedtbauer auch ein Bild von den entstandenen Unwetter-Schäden im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gemacht. Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer hat gemeinsam mit KHD-Kommandant ABI Andreas Fuchs ein ausführliches Lagebild dargelegt.

„Nach dem Bereich um Deutschfeistritz und Übelbach heute Vormittag war es uns wichtig auch von der Lage im zweiten Zentrum der aktuellen Katastrophe einen Eindruck zu bekommen. Man ist einfach sprachlos, wenn man hört und sieht, was sich in den betroffenen Gebieten abgespielt hat – wie angespannt die Lage immer noch ist. Wir möchten uns bei allen Einsatzkräften für ihre unfassbaren Leistungen bedanken – ganz besonders bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, dem Roten Kreuz, der Polizei, dem Straßenerhaltungsdienst, den Gemeinden und allen, die helfen. Dafür können wir nur zutiefst dankbar sein – denn es stehen noch schwierige Stunden vor uns. Der Zusammenhalt, der hier gelebt wird, macht auch in einer solchen Katastrophe Mut”, so Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, die hinzufügen: „Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Investitionen in den Hochwasserschutz der letzten Jahre waren. Manches wäre noch viel schlimmer ausgegangen, wenn es keine Hochwasserschutzmaßnahmen gegeben hätte. Den Weg des Ausbaus werden wir entschieden weitergehen.”

„Wir werden jetzt sehr rasch prüfen, wie wir möglichst schnell Hilfe leisten können – den betroffenen Steirerinnen und Steirern aber auch den Gemeinden”, betonen Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.


Allgemeiner Lagebericht Hartberg-Fürstenfeld:Schwere Unwetter und Starkregen entlang des Lungitztals, Lafnitztals und des Pinkatals zogen gestern Abend (8.6.2024) und Nacht über den Bezirk. Es gab und gibt teilweise noch immer massive Überflutungen in mehreren Gemeinden – Schäffern, Ehrenschachen, Rohrbach adL, Lafnitz, Wörth, Neudau, Bad Waltersdorf.

Einsatzbeginn war gestern um 20.00 Uhr. Die Katastrophe für den Bezirk wurde um 22.00 Uhr ausgerufen. Der Krisenstab der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld ist seit ca. 8.00 Uhr im Einsatz.

Es sind Hunderte Keller und Straßen überflutet, in Lafnitz gab es einen Dammbruch.

In den frühen Morgenstunden musste das Pflegeheim Neudau evakuiert und die Bewohner in Krankenhäuser gebracht werden.

Zwei Brücken in Kleinlungitz und Schäffern wurden weggeschwemmt, eine Brücke in Unterlungitz ist derzeit noch in Abklärung, mehrere Brücken in Vorau wurden ebenfalls weggespült. Teilweise sind betroffene Häuser derzeit überhaupt nicht erreichbar.

Zwei Putenfarmen mit 3000 bzw. 4000 Puten in Oberrohr und Unterlungitz sind ebenfalls betroffen. Ein großer Teil des Bestandes ist verendet, viele weitere sind noch gefährdet, verendete Tiere wurden abgeschwemmt und verteilen sich auf derzeit rund acht Kilometer.

Mehrere hochrangige Straßen – B50, B54, L 401, 402 und 455 – und viele Gemeindestraßen mussten vorübergehend oder dauerhaft gesperrt werden. Die L 422 im Bereich Limbach und die L 423 im Bereich Schäffernsteg wurden teilweise unterspült und sind damit nicht mehr befahrbar und teilweise komplett weggerissen.

Es gibt mehrere Hangrutschungen in Bad Waltersdorf bzw. Sebersdorf sowie Rohrbach, Eichberg und Vorau.

In vielen Bereichen wurde auch die Versorgungsinfrastruktur, wie Wasser- und Stromleitungen sowie Kanäle freigespült bzw. unterbrochen. Mehrere Kläranlagen (St. Johann in der Haide und Sebersdorf) wurden überschwemmt und sind außer Betrieb.

Die Gemeinde Schäffern ist von einem flächendeckenden Stromausfall betroffen. Teile der Gemeinde sind im Moment nicht erreichbar. Das Ortsgebiet von Schäffern ist aktuell nur über die A2 erreichbar.

Mehrere Heizöltanks in den betroffenen Gemeinden sind aufgeschwommen und teilweise weggespült worden.

Bei einem Rückhaltebecken in Bad Waltersdorf gab es ein technisches Gebrechen wodurch rund 1000m³ Wasser ausgeflossen sind. Die Flutwelle ist derzeit nach Bad Blumau und weiter nach Süden unterwegs.

Die Lage im Feuerwehrbereich Fürstenfeld ist derzeit stabil. Überflutungen sind schwerpunktmäßig in Bierbaum und Bad Blumau aufgetreten. 20 Feuerwehren mit rund 200 Mann arbeiten die Lagen derzeit ab. Die Entwicklung aufgrund des Dammbruchs in Bad Waltersdorf wird beobachtet. Hauptsächlich sind Keller auszupumpen. Größere Katastrophenschäden, wie im nordöstlichen Bereich des Bezirks, sind bis dato nicht aufgetreten.

Zur weiteren Klärung sind derzeit der Landesgeologe einerseits sowie der Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld mit einem Vertreter des Österreichischen Bundesheeres im betroffenen Gebiet unterwegs. Das Österreichische Bundesheer rückt mit 35 Mann heute, spätestens morgen, in den Bezirk aus.

Abschließend eine große Bitte an die Bevölkerung. Es sind leider viele Schaulustige unterwegs – sowohl in Graz-Umgebung wie auch in Hartberg-Fürstenfeld. Sie bringen sich damit selbst in Gefahr und behindern die Einsatzkräfte. Bitte begeben Sie sich nicht in die Katastrophengebiete um zu schauen, oder Bilder zu machen. Bleiben Sie von den Schadstellen fern und informieren Sie sich über die Medien.


Quelle: Land Steiermark




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