GRÜNAU IM ALMTAL. Der starke Schneefall erschwert nach dem Flugzeugabsturz mit vier Toten am Kasberg in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) aktuell die weiteren Untersuchungen und die Bergung des Wracks. Am Sonntag gab es dann auch erste detailiertere Informationen wie und unter welchen Umständen das abgestürzte Flugzeug am Samstag am Kasberg gefunden werden konnte. "Ich habe mit dem Betriebsleiter der Kasberg-Bahnen gesprochen, dass wir auf der Suche sind nach einem Flugzeug, nachdem es möglicherweise einen Absturz gegeben hat. Dieser hat dann seinen Pistengerätefahrer informiert, der gerade oben am Kasberg war. Der hat dann glücklicherweise als erster Flugzeugteile gefunden und hat aber gesagt, er kann nirgendwo ein Flugzeug finden, aber es sind überall kleine Teile. Oben am Kasberg haben wir dann angefangen, wo die Wrackteile sind, kreuz und quer zu suchen. Eine Stunde vor der Dämmerung haben wir dann einen Baum finden können, wo Teile drauf waren vom Flugzeug und in weiterer Folge Flugzeug und leider die vier Verunglückten. Es ist dort ein steiler Abhang hinunter, wo das Flugzeug dann gelegen ist. Natürlich war es auch sehr schwer zu sehen, weil es sowieso weiß ist, weil es schon ein bisschen mit Schnee bedeckt war und eigentlich schwer zu unterscheiden zwischen Felsen, Wurzeln und Flugzeugwrack", schildert Martin Trautwein, Einsatzleiter der Bergrettung Grünau im Almtal, den dramatischen Einsatz. Die Polizei hat am Sonntag mitgeteilt, dass bisher nur in Erfahrung gebracht werden konnte, dass das Kleinflugzeug bei offensichtlich äußerst schlechten Wetterbedingungen von Tschechien am Weg nach Kroatien gewesen ist. "Durch intensive Ermittlungen konnte bisher erhoben werden, dass das Kleinflugzeug in Tschechien gestartet und am Weg Richtung Kroatien war. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschten schlechte Wetterbedingungen (Wind/Schneesturm und schlechte Sicht) weshalb derzeit vermutet wird, dass der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verloren haben könnte. Eine unmittelbar eingeleitete groß angelegte Suchaktion durch die Alpinpolizei, Bergrettung, Flugpolizei, Notarzthubschrauber Martin 3, Rettung sowie der Feuerwehr wurde eingeleitet. Aufgrund des Schneesturms musste die Suche im Flugraum allerdings nach kurzer Zeit wetterbedingt beendet werden. Die Alpinpolizei gemeinsam mit der Bergrettung suchten großflächig das alpine Gelände ab, wobei sich die Suche aufgrund von bis zu 70 Zentimetern Neuschnee im steilen Gelände als sehr schwierig erwies. Gegen 16:00 Uhr konnte der Rumpf des abgestürzten Flugzeuges gefunden werden, sowie die vier verunglückten Menschen. Derzeit laufen die Ermittlungen zu den Identitäten der vier Verstorbenen auf Hochtouren, sie wurden geborgen und die Staatsanwaltschaft Wels ordnete die Obduktion der Verstorbenen an, sowie die Sicherstellung des Flugzeugwrack. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Auch ein gerichtlich beeideter Sachverständiger wurde angefordert, der gemeinsam mit der Flugunfallkommission und den Ermittlern des Landeskriminalamtes das Flugzeugwrack in den nächsten Tagen begutachten und untersuchen wird, um weitere Hinweise für den Grund des Absturzes herauszufinden. Die Bergung des Flugzeugwracks ist für Montag geplant, dies wird wetterbedingt erst entschieden", ergänzt die Polizei.
Quelle: www.laumat.at