Feuerwehr entwickelte für den Unterricht maßgeschneiderte Materialien zum Thema Brand- und Katastrophenschutz – Besuche in der Schule geben praktische Einblicke in den Feuerwehralltag
Wichtige Informationen zum Thema Brandsicherheit und Katastrophenschutz, anschaulich aufbereitet für den Unterricht, stellt die Feuerwehr Lehrkräften und Eltern im Rahmen der Initiative „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“ zur Verfügung. Das in Oberösterreich entwickelte Programm hält nun auch in Burgenlands Schulen Einzug. Details der Initiative präsentierten Landesrätin Daniela Winkler und Landesrat Heinrich Dorner am Dienstag in Bruckneudorf.
„Es geht darum, dass die Kinder lernen, wie sie im Alltag mit dem Thema Brandverhütung und Alltagsgefahren umgehen - was passiert, wenn es brennt“, umriss Landesrätin Winkler die Ziele des Projekts. „Unsere burgenländischen Feuerwehren unterstützen natürlich auch die Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort, kommen in die Schule und stellen ihr Know-how zur Verfügung“, so Winkler. Besuche in Feuerwehrhäusern oder bei einer Übung seien ganz wesentliche Beiträge, dass sich die Kinder auch etwas vorstellen können beim Thema Feuerwehr. „Das Programm wird von der Pädagogischen Hochschule begleitet und evaluiert“, betonte die Landesrätin.
"Mir persönlich ist es sehr wichtig, im Bildungsbereich Maßnahmen zu setzen, bei denen die Kinder und Jugendlichen auf Ihr Leben vorbereitet werden. Das Projekt ‚Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr‘ ist eine perfekte Ergänzung zu unserem bestehenden Unterricht in den Bildungseinrichtungen“, stellte Winkler fest: „Durch den Einblick in die Arbeit sowie die Aufgaben der Feuerwehr, bietet diese Maßnahme auch die Möglichkeit, die Kinder und Jugendlichen für das Ehrenamt und die Mitarbeit als Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau zu begeistern."
„‘Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr‘ ist eine wichtige Initiative, um bereits beginnend bei unseren Kleinsten durch Brand- und Katastrophenschutzerziehung das Bewusstsein für mögliche Gefahren zu schärfen. Jeder 17. Burgenländer bzw. jede 17. Burgenländerin ist bei der Feuerwehr tätig. Das zeigt zum einen die starke Verankerung der Feuerwehr in der Gesellschaft, zum anderen die Wichtigkeit der 310 Feuerwehren als wesentlicher Eckpfeiler im Bereich der Sicherheit“, so Landesrat Dorner. Unter den 17.600 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr sind rund 2.000 Kinder und Jugendliche: „Die Tendenz ist erfreulicherweise jährlich steigend, diese Entwicklung wollen wir auch weiter prolongieren und vorantreiben.“
„Angesichts immer größer werdender Herausforderungen im Bereich Bevölkerungs- und Katastrophenschutz wird das Land Burgenland in den nächsten fünf Jahren Rekordinvestitionen in das Burgenländische Feuerwehrwesen tätigen“, kündigte der Landesrat an. In einem ersten Schritt werde die Zahl der Katastrophenstützpunkte von sieben auf 16 mehr als verdoppelt. Pro Stützpunkt ist ein neues Katastrophenschutzfahrzeug vorgesehen.
Der Ausbau der Katastrophenstützpunkte und der Ankauf der neuen Katastrophenschutzfahrzeuge sind Phase 1 eines neuen Ausrüstungskonzepts, das im Zeitraum von 2023 bis 2027 in fünf Phasen umgesetzt werden soll. 2023 erfolgt die weitere Ausrollung des KAT-Konzepts. Weitere Phasen sind die Anschaffung von Notstromaggregaten und die Umsetzung eines Betankungskonzeptes, Teleskoplader für Bezirksstützpunkte sowie ein Katastrophenschutz-Lager zur Bevorratung von Materialien und Gerätschaften.
„Das Ziel dieser Initiative ist, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen Wissen in verschiedenen Bereichen vermitteln wollen. Das ist zum einen Katastrophenschutz und Alltagsgefahren, das sind die Brandverhütung und die Brandbekämpfung. Es geht auch um die technischen Geräte, die die Feuerwehr hat, die auch bei einem technischen Einsatz verwendet werden“, erläuterte Adolf Selinger, der Projektverantwortliche von ‚Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr‘ bei der Feuerwehr im Burgenland.
Für die einzelnen Themenbereiche wurden, anknüpfend an den Lehrplan, unterschiedliche Unterrichtsmaterialien entwickelt. Diese werden nun auf Lernplattformen und in ausgedruckter Form zur Verfügung gestellt. Beginnend im Kindergarten gehe es zunächst um Alltagsgefahren und um das Erkennen: „Welche Gefahr geht von elektrischem Strom aus, von einer Kerze“, beschrieb Selinger. Die Inhalte werden altersadäquat aufbereitet. In der Volksschule wird schon mehr ins Detail gegangen und beispielsweise erklärt, wie ein Löschvorgang funktioniert oder wie man sich im Brandfall verhält.
In der Sekundarstufe I werden die Inhalte nach Unterrichtsfächern aufgeteilt. Im Bereich Physik gibt es zum Beispiel Informationen über Funktechnik und unterschiedliche Löschmittel. In der Sekundarstufe II liege der Fokus auf der Vorbereitung von Themen im Rahmen von Diplom- oder vorwissenschaftlichen Arbeiten.
„Feuerwehr ist ab dem Zeitpunkt, wenn Kinder Bilderbücher anschauen, ein wesentliches Thema, das muss uns bewusst sein“, sagte Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz. Deshalb sei wichtig, das Thema pädagogisch so aufzuarbeiten, „dass aus dem Bilderbuch heraus verstanden wird, welche Breite das Feuerwehrwesen hat, welche Aufgabe es hat und wie man das auch in der Gesellschaft umsetzt.“
„Wir gratulieren der Freiwilligen Feuerwehr zu diesem Projekt und freuen uns, dass wir als Pädagogische Hochschule Burgenland den Einsatz dieser modernen Unterrichtsmaterialien in vielfältiger Weise unterstützen dürfen. Unsere Studierenden werden diese Materialien im Rahmen ihrer Aus- und Fortbildung kennenlernen und den Einsatz in Form von Masterarbeiten wissenschaftlich begleiten“, so Herbert Gabriel, Vizerektor der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland.
Quelle: Land Burgenland