Gronau (ots) -
Nicht einmal ein halbes Jahr ist das Weihnachtshochwasser 2023 nach Sturmtief "Zoltan" her, welches in vielen Teilen Deutschlands für hohe Pegelstände und Überschwemmungen sorgte. Auch die Nachbarschaft Gronaus war betroffen, das Technische Hilfswerk (THW) Gronau war in Oberhausen, Meppen, Hamm und Schöppingen tagelang beschäftigt, Sandsäcke zu füllen und zu verlegen. Die Feuerwehr Gronau war in Oberhausen am Deich der Ruhr und verteidigte diesen erfolgreich gegen die Fluten. Und die Feuerwehr Schöppingen hatte sogar im eigenen Ort mit Wassermassen zu kämpfen.
Nach dem Motto "Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz" wurde dies als Anlass genommen, um bei den drei Rettungsorganisationen das Fachwissen über Hochwasser und Deichverteidigung aufzufrischen. THW und Feuerwehr aus Gronau, sowie die Feuerwehr Schöppingen trafen sich zu einer gemeinsamen Ausbildung an den beiden vergangenen Freitagabenden. Ausbilder der Reihe war Christian Langermann, "Technischer Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung" vom THW Gronau, und speziell für das Thema ausgebildet. Im zunächst theoretischen Teil führte er die über 40 Einsatzkräfte in die Grundlagen von Deichen, Hochwassern und die Gefahren im Einsatz ein.
Langermann ging anfangs auf ganz aktuelle Fragen ein: um wie viel häufiger und extremer wurden Überschwemmungen in den letzten Jahren durch den Klimawandel? Welche Schäden richtet Wasser an und welche Einsätze hatte das THW Gronau in den letzten 25 Jahren deswegen? Die Teilnehmer lernten daraufhin die Grundlagen des Deichbaus und wie diese Schutzbauwerke im Ernstfall gesichert und verteidigt werden können.
Am vergangenen Freitag dann trafen sich die Beteiligten auf dem LAGA-Gelände in Gronau zum Praxisteil. Mit über 1000 bereits gefüllten Sandsäcken und ordentlich Muskelkraft wurden Maßnahmen wie provisorische Deicherhöhungen und die Befestigung des Deiches mittels einer "Auflast" geübt. Die kleinen Erdhügel unweit der Weißen Dame am linken Dinkelufer eigneten sich perfekt als vermeintlicher Deich. Mittels Menschenketten konnten dann die vielen schweren Sandsäcke auf den Deich transportiert und dort fachmännisch verlegt werden.
Die Unterschiede in Organisation und Farbe verschwammen, Feuerwehr und THW arbeiteten wortwörtlich "Hand in Hand". Genau wie im echten Einsatz stellten sich in den gut zwei Stunden zwar schnell Rückenschmerzen ein, die wurden aber mit guter Laune und lockeren Sprüchen überspielt. Nach gut zwei Stunden war alles wieder abgebaut, die Sandsäcke zurück auf ihrem LKW und alle Einsatzkräfte gemeinsam in der THW-Unterkunft zu Erbsensuppe und ausklingenden Gesprächen. Wenn nur jedes Hochwasser so schnell vorbei wäre...
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